Im Hintergrund des Fotos sieht man vor dem Fenster Prof. Brinkmann sitzen, der in die Kamera lacht. Davor sind auf einem Tisch Objekte aus dem Schul-Labor unscharf zu erkennen. An der rechten Seite ist ein Schrank geöffnet und man erkennt im Inneren viele Kleinteile, die zum Bauen diverser Modelle eingesetzt werden können.

Didaktisches Konzept

- eine Ausführung von Prof. Dr. Matthias Brinkmann -

1. Technik muss begeistern!

Begeisterung tritt dann ein, wenn Schülerinnen und Schüler in ihrem Alltag auf technische Fragestellungen treffen und die heutige Technik verblüffende und faszinierende Lösungen für diese komplizierten Herausforderungen bietet.

In der heutigen Zeit sind Jugendliche häufig von den Möglichkeiten der vernetzten "virtuellen" Welten (Internet, Smart-Devices, ...) so sehr fasziniert, dass zu wenig Begeisterungsfähigkeit für die "realen" Seiten der Technik und Naturwissenschaften übrig bleibt.

Auf keinen Fall möchte ich hier gegen die großen Chancen und Möglichkeiten der digitalen Welt argumentieren. Stattdessen möchte ich diese neuen Möglichkeiten in unserem Projekt als ein wichtiges Werkzeug zur Erkundung der "realen Technik-Welt" nutzen. Die Schülerinnen und Schüler sollen von einem selbstgebauten und programmierten Roboter genauso begeistert werden, wie sie es beim Erkunden einer neuen Online-Welt sind.

2. Technik muss be-GREIF-bar sein!

Mit "be-GREIF-bar" meine ich "Begreifen" im Sinne von Anfassen und Ausprobieren. Zu häufig hört man Erwachsene zu Kindern sagen: "Fass das nicht an, das kann kaputt gehen, das war teuer!" Dadurch erzeugt man beim Nachwuchs Angst und Scheu, etwas "Reales" aus der Technik-Welt (also Hardware) intensiv zu erkunden und zu erforschen. Auch wenn es dabei beschädigt werden könnte.
Aber nur wer mit seinen eigenen Händen und Sinnen "begreift", ausprobiert und vielleicht scheitert, erlernt die Fähigkeit, aus seinen Fehlern die richtigen Schlüsse zu ziehen und die technischen Geräte richtig zu verstehen und intensiv zu durchdringen.

3. Technik muss BE-greifbar sein!

Und dieses "intellektuelle BE-greifen" stellt sich ganz schnell nach dem "physischen be-GREIFEN" ein. Ich bin der Überzeugung, dass tiefgreifendes und fest verankertes Wissen nur durch die Hände (also durch alle unsere Sinne) in unsere Köpfe "strömen" kann. So schön die virtuelle Digital-Welt ist, insbesondere wenn sie die "reale Welt" nahezu perfekt emuliert, wir können sie nur mit einem Sinnesorgan, den Augen, wahrnehmen. Und dies reicht häufig nicht für ein tiefes Verständnis.

Ich merke dies bei den Schülerinnen und Schülern (und auch bei meinen Studierenden) daran, dass die wirklich brennenden Fragen nicht in den Vorlesungen (also beim Frontalunterricht) kommen, sondern erst dann, wenn beim praktischen Experimentieren etwas nicht klappt oder überraschenderweise sehr gut funktioniert. Und genau zu diesem Zeitpunkt möchte ich zur Stelle sein und den Wissensdurst der Schülerinnen und Schüler "stillen".

Also: "BE-greifen" durch "Be-GREIFEN"