Die funktionale Datenanalyse (FDA) bietet einen alternativen Blickwinkel auf Daten, die als kontinuierliche Funktionen dargestellt werden können. Dadurch ermöglicht sie tiefere Einblicke in zeitliche oder räumliche Muster, die in diskreten Datensätzen oft verborgen bleiben.
Zunächst wird eine Einführung in die Grundlagen der FDA gegeben, einschließlich "klassischer" statistischer Methoden. Am Beispiel von Gehirnaktivitäten, die via Elektroenzephalografie (EEG) gemessen wurden, werden Schwierigkeiten dieser klassischen Methoden bei der Auswertung funktionaler Daten aufgezeigt. Als mögliche Lösung werden Entwicklungen an der Schnittstelle zwischen FDA und maschinellem Lernen vorgestellt, die die identifizierten Probleme statistischer Methoden umgehen.
Insbesondere wird auf funktionale neuronale Netze eingegangen, die Konzepte des Deep Learning auf (glatte) funktionale Daten und die Modellierung nicht-linearer Zusammenhänge ermöglichen. Darüber hinaus wird die transformations-invariante funktionale Hauptkomponentenanalyse (TI-FPCA) erläutert, die es erlaubt, Hauptkomponenten auch dann zu bestimmen, wenn die funktionalen Daten nicht sinnvoll normalisiert ("registriert") werden können.
Relevante Literatur:
[1] Ramsay, J. O. and B. W. Silverman (2005). Functional Data Analysis (2 ed.). Springer Science+Business Media, Inc.
[2] Heinrichs, F., M. Heim, and C. Weber (2023). Functional neural networks: Shift invariant models for functional data with applications to eeg classification. In International Conference on Machine Learning, pp. 12866–12881. PMLR.
[3] Heinrichs, F. (2024). GT-PCA: Effective and interpretable dimensionality reduction with general transform-invariant principal component analysis. arXiv preprint arXiv:2401.15623.